Frankreich Luxemburg

Tag 17: Tanktourismus und Steine an der Grenze

20. Juni 2019
Hoher Stein an der Grenze

In Wasserbillig ist das Tanken billig

In der luxemburgischen Ortschaft Wasserbillig herrscht reger Grenzhandel. Besonders stark ausgeprägt ist eine spezielle Form des Tourismus. Tanktourismus. Wie wichtig diese Freizeitbeschäftigung geworden ist, zeigt sich am ehemaligen Grenzübergang an der A64. Hier befindet sich angeblich die größte Esso-Tankstelle weltweit. Auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern. Die Gemeinde hat inzwischen bekannt geben, dass keine weiteren Erlaubnisse für Tankstellen mehr erteilt werden. Verständlich. Die Autos stauen sich entlang der gesamten Grand-Rue. In einer Ortschaft mit gerade mal 3.000 Einwohnern. Fernab der Hauptstraße genießt man einen schönen Blick auf die Mosel. Am anderen Ufer auf deutscher Seite liegt übrigens die Ortschaft Oberbillig. Kein Scherz.

Weinstraße entlang der Mosel

Auf dem Weg zum nächsten Dreiländereck haben wir die luxemburgische Route du Vin genommen. In Teilen auch Rue de la Moselle und Waistrooss genannt. Würfelt man all diese Straßenbezeichnungen zusammen, ergibt das eine idyllische Weinstraße, die sich entlang der Mosel schlängelt.

Die Mosel an der Weinstraße

Synonym für einen Raum ohne Grenzkontrollen

Jetzt wird’s politisch. Bleibt nicht aus bei einer Reise entlang der deutschen Staatsgrenze, an die neun europäische Nachbarländer grenzen. Willkommen in Schengen. Wir sind immer noch im Großherzogtum Luxemburg. Können von hier aus aber nach Deutschland und nach Frankreich spucken. Wenn der Wind günstig steht. Schengen wurde zum Synonym für einen Raum ohne Grenzkontrollen. Hier haben am 14. Juni 1985 die fünf EU-Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und Luxemburg das Schengener Übereinkommen unterzeichnetet. Es sieht den Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen und die Einführung des freien Personen- und Warenverkehrs vor. Am Ufer der Mosel erinnern das Europäische Museum und das Europadenkmal an die Unterzeichnung des Vertrages. Außerdem stehen hier Segmente der Berliner Mauer. Ein paar Meter weiter die Straße runter haben wir noch das Schengener Schloss entdeckt. Ursprünglich stand hier im 13. Jahrhundert eine Wasserburg. Nur einer der vier massiven Rundtürme ist erhalten geblieben. Der angrenzende Barockgarten hat schon wasserreichere Zeiten erlebt. Nur die Rosen standen in voller Blüte.

Mittelalterliche Burg in Lothringen

Bonjour la France. Ab da hören unsere Französischkenntnisse aber auch schon wieder auf. Haben nach wenigen Kilometern auf französischem Boden schon die erste mittelalterliche Burg gesehen. Die Burg Malbrouck im französischen Département Moselle in der historischen Region Lothringen.

Burg Malbrouck in Frankreich

Skulpturenstraße auf der Grenze

Auf dem Weg zu unserem heutigen Übernachtungsort sind wir zeitweise direkt auf der deutsch-französischen Grenze entlang gefahren. Auf den Millimeter. Bei dem Streckenabschnitt handelte es sich um die Skulpturenstraße „Steine an der Grenze“. Wir können aus erster Hand bestätigen, dass sich hier Steine an der Grenze befinden. Die Werke stehen als Symbole für Freundschaft und Völkerverständigung inmitten der weiten Landschaft.

Ein Dankeschön

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal beim Hotel Scheidberg in Wallerfangen bedanken, das uns mit einer Übernachtung auf unserem Rundumweg unterstützt hat. Danke dafür.

2 Kommentare

  • Reply Birgit 21. Juni 2019 at 13:55

    Was Ihr so alles seht! ich hätte nie gedacht, dass Deutschlands Grenze so interessant ist.

    • Reply Rundumweg 21. Juni 2019 at 21:39

      Wir sind auch überrascht, dass uns nicht langweilig wird.

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