Österreich

Tag 29: Eine Exklave und der höchste Berg Deutschlands

2. Juli 2019
Haus am Ende der Mautstraße Wallgau-Vorderriß

Ringsherum von Bayern umzingelt

Ein Stück Tirol im Allgäu. So bezeichnen die Einheimischen von Jungholz ihre Ortschaft, der wir heute einen Besuch abgestattet haben. Denn die Tiroler Gemeinde ist ringsherum von Bayern umzingelt und nur über die Queralpenstraße erreichbar. Jungholz ist somit eine Exklave Österreichs. Hier leben jeweils 50 Prozent deutsche und österreichische Staatsbürger. Aufgrund der Lage gehört Jungholz zum Zollanschlussgebiet der Bundesrepublik Deutschland und besitzt eine deutsche und eine österreichische Postleitzahl. Die Österreichische Post hatte davon im Jahr 2006 die Schnauze voll und wollte die deutsche Postleitzahl nicht mehr akzeptieren, musste sich aber den Protesten der Bevölkerung beugen. Von der idyllischen Ortschaft mit ihren knapp 300 Einwohnern bleiben vor allem das Felsenbad mit den angrenzenden verrückten Spielanlagen und die stillstehenden Lifte in Erinnerung, die uns mal wieder sehnsüchtig an den Winterurlaub erinnert haben. Jungholz ist auch das erste Tiroler Alpenkräuterdorf. Der Kräutergarten befindet sich direkt an der kleinen Kapelle.

Drei Millionen Suchergebnisse

Nach all diesen idyllischen, ruhigen Ortschaften, der imposanten Naturkulisse der Alpen und den teils menschenleeren Bergstraßen war es nur eine Frage der Zeit, bis wir einen Kulturschock bekommen. Heute war es soweit. In Form der touristisch überlaufensten Sehenswürdigkeit, der wir auf unserem Rundumweg begegnet sind und begegnen werden. Das Schloss Neuschwanstein. Wir versuchen solche Orte zu meiden und sind kurzerhand nur durch die Ortschaft Hohenschwangau gefahren. Neuschwanstein ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Jährlich pilgern 1,5 Millionen Touristen zum Schloss des bayerischen Königs Ludwig II. Wir widmen diesem Punkt auf unserer Route ein einziges Foto. Wer mehr möchte, kann sich durch die drei Millionen Suchergebnisse bei Google klicken.

Schloss Neuschwanstein

Die Zugspitze zum Greifen nah

Auf die Gefahr hin, dass wir den Spruch „Der Weg ist das Ziel“ zu inflationär benutzen – heute hat er es verdient. Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsort sind wir zum einen an der Zugspitze vorbeigekommen. Mit 2.962 Metern der höchste Berg Deutschlands. Zum Greifen nah. Anschließend hat uns unser Navi zwei Routen zu unserem Übernachtungsort vorgeschlagen. Haben uns für keine von beiden entschieden. Stattdessen sind wir eine kleine, abgeschiedene Alpenstraße entlang der Isar bis zum Sylvenstein-Stausee gefahren. Hätten hier noch Stunden verbringen können.

70 Tonnen über dem Fernpass

Zum Abschluss des heutigen Tages haben wir noch einen kleinen Tipp für alle Wagemutigen. Sind heute unter der highline179 durchgefahren. Eine Fußgänger-Hängebrücke über die Fernpassstraße B 179 südlich von Reutte in Tirol. Höhe 114 Meter, Spannweite 406 Meter, Eigengewicht 70 Tonnen. Der Fußgängersteg hängt gegenüber einer gedachten geraden Linie zwischen den beiden Enden um 17 Meter durch. Je nach Belastung und Temperatur kann es auch mal ein Meter mehr werden.

Die Highline 179 südlich von Reutte

Keine Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar