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Tag 42: Ein paar bunte Blumen für die innere Mitte

15. Juli 2019
Blumen im Kurpark von Jonsdorf

Eine Exkursion durchs Unterholz

Es soll doch tatsächlich Menschen geben, die noch nie etwas von der Felsenorgel in der Gemeinde Jonsdorf gehört haben. Schöne Grüße an dieser Stelle auf den Hainberg in Ebersbach-Neugersdorf. Allerdings haben wir etwas mit diesen Menschen gemeinsam. Auch wir haben dieses Felsgebilde aus Sandstein in Form einer Orgel noch nie zu Gesicht bekommen. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Denn nach einer Stunde Rumgestapfe durch die Jonsdorfer Felsenstadt im Zittauer Gebirge hatten wir die Schnauze voll. Wir haben so wenig Ahnung vom Wandern, dass es schon weh tut. Auch von Felsen haben wir genug. Wir wollen wieder das Meer sehen. Trotzdem haben wir ein paar Fotos von dieser Exkursion durchs Unterholz mitgebracht. Als kleine Kompensationshandlung sind wir anschließend durch den Kurpark Jonsdorf geschlendert. Vorbei an bunten Blumen und zwitschernden Vögeln. Für die innere Mitte.

Alterssitz des römisch-deutschen Kaisers

Auf unserem Weg zum letzten Dreiländereck auf unserer Route haben wir kurz Halt am 514 Meter hohen Berg Oybin gemacht, auf dem sich eine Kloster- und Burgruine befindet. Die Anlage nimmt den gesamten Gipfelbereich des Berges ein. Hier im Zittauer Gebirge im Südosten Sachsens ließ der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. die Burg zu seinem Alterssitz ausbauen. Das Kloster der Cölestiner wurde 1369 gegründet.

Spaß mit Flaggen

Es ist soweit. Das letzte Dreiländereck auf unserer Route. Zwischen Deutschland, Tschechien und Polen. Um hierher zu kommen, muss man einfach nur im äußersten Südosten Sachsens rechts nach Polen abbiegen, bisschen nach unten über die Grenze nach Tschechien fahren, um dann zu erkennen, dass man doch besser von Polen aus zu dem Dreiländereck kommt. Unglaublich, dass wir in den vergangenen 42 Tagen noch nicht einmal von der Polizei oder vom Zoll angehalten wurden. Zurück zum Dreiländereck. Sheldon Cooper hätte mit seiner Serie „Spaß mit Flaggen“ wahre Freude an diesem Platz. Ansonsten ganz ruhig und idyllisch gemacht. Eine Fußgängerbrücke über die Lausitzer Neiße nach Deutschland wäre noch mal eine Idee. Muss ja nichts pompöses sein. Aber so, wie es jetzt ist, wirkt Deutschland ein bisschen abgetrennt von seinen beiden Nachbarn.

Ein Kloster nach dem anderen

Entlang der Lausitzer Neiße haben wir schon wieder ein Kloster entdeckt. Man könnte meinen, wir sind Klosterfans. Weit gefehlt. Aber diese Bauten sehen halt immer so imposant aus. Deshalb nur ganz kurz. Das Kloster St. Marienthal in der sächsischen Oberlausitz ist das älteste Frauenkloster des Zisterzienserordens in Deutschland, das seit seiner Gründung ununterbrochen besteht. Der weitläufige Klosterkomplex umfasst auch zahlreiche Nebengebäude wie eine Bäckerei, ein Sägewerk, eine ehemalige Mühle und eine Brauerei.

Langsamer als eine Schildkröte

Wir waren schon fast am Ziel. Nur noch wenige Kilometer von unserem Übernachtungsort Görlitz entfernt. Und trotzdem sind wir ein weiteres Mal auf die Bremse getreten. Hier in Hagenwerder am Berzdorfer See türmte sich ein gigantischer Schaufelradbagger auf. Der Koloss war bis 2001 für die Braunkohleförderung im Einsatz. Mit schlappen 1.940 Tonnen, einer Höhe von 33,5 Metern und einer Länge von 75 Metern hat es der Bagger auf eine Höchstgeschwindigkeit von sechs Meter pro Minute gebracht. Macht umgerechnet 0,36 Kilometer pro Stunde. Nur zum Vergleich. Eine Riesenschildkröte bringt es auf bis zu 0,5 Kilometer pro Stunde.

Ein Dankeschön

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal beim Emmerich Hotel in Görlitz bedanken, das uns mit zwei Übernachtungen auf unserem Rundumweg unterstützt hat. Danke dafür.

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