Ostsee

Tag 57: Naturstrände und ein jahrzehntelanger Verfall

30. Juli 2019
Tropfen auf einem Blatt in Groß Schwansee

300 Meter lange Lindenallee zum Strand

Auf unserem heutigen Streckenabschnitt hat uns die Farbe verlassen. Hat uns aber nicht davon abgehalten, das Schlossgut Groß Schwansee zu besuchen. Sind hier in der Gemeinde Kalkhorst in Mecklenburg-Vorpommern gelandet. Die Gutsanlage wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil errichtet und später im klassizistischen Stil umgebaut. Mit unseren geschulten Augen für Epochen der europäischen Kunstgeschichte haben wir das sofort erkannt. Das schicke Herrenhaus dient als Hotel und Tagungszentrum. Von hier aus führt eine 300 Meter lange Lindenallee zu einem sehr schönen Naturstrand. Fernab der großen Touristengebiete. Sehr ruhig und idyllisch gelegen.

Betreten verboten

Obwohl dieser Reiseblog nur einer überschaubaren Anzahl von Menschen bekannt ist, haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich manchmal auch Anwohner aus den von uns besuchten Ortschaften hierher verirren. Vielleicht ist auch irgendwann mal ein Besitzer von einem Grundstück dabei, das man gar nicht betreten darf. So etwas würden wir natürlich niemals machen. Entsprechende Fotos werden uns über anonyme Quellen zugespielt. Können wir leider nicht zurückverfolgen. Sorry. Die Texte schreiben wir anschließend trotzdem in der Ich-Perspektive, damit das alles schön einheitlich wirkt. In Pötenitz haben gleich zwei solcher Orte unseren Entdeckerdrang geweckt. Zum einen der Wachturm am Pötenitzer Wiek, wo die ehemalige Innerdeutschen Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verlief. Zum anderen das alte Herrenhaus Schloss Pötenitz mit dazugehöriger Gutsanlage, das seit vielen Jahrzehnten verfällt. Leider hatten wir nicht viel Zeit, Fotos von der Ruine zu machen. Mussten uns verdrücken, als die Teilnehmer einer Grundstücksbegehung um die Ecke kamen. Anscheinend mal wieder irgendwelche Investoren. Schon 1996 war der Ausbau des Areals zu einem Luxushotel mit Poloplatz geplant. Subventionsbetrug, Veruntreuung, Zwangsversteigerungen, Anklagen, Verurteilung und immer wieder neue Investoren. Nur eines hat Bestand. Der Verfall.

Ein Dankeschön

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei Till aus Neustadt in Holstein bedanken, der uns mit einer Übernachtung auf unserem Rundumweg unterstützt hat. Danke dafür.

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